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Weniger ist mehr. Auch auf der Strasse?

Heute stellen wir zwei Mobilitätsprojekte vor, die den CO2-Ausstoss eines Haushalts im Bereich Mobilität um über 60% senken können. Das neue E-Tuktuk wird zum Beispiel in der Gemeinde Sarmenstorf im Tourismus und für kleinere Transporte eingesetzt. Mit dem Projekt «31days» haben über 1000 Personen in Winterthur ihren Autoschlüssel einen Monat lang abgegeben im Tausch für ein GA oder ein E-Bike.

E-Tuktuks für die Schweiz | Tuktuks kennen die meisten aus den Ferien in Asien. Das Startup Subeez.ch hat nun ein optimiertes Modell für den Schweizer Markt entwickelt, dessen erste Serie in Gemeinden, auf TCS Campingplätzen und für Restaurants auf Schweizer Strassen «tuckern». Tuktuks sind wesentlich leichter als traditionelle Fahrzeuge. Für die Schweiz wurden Türpanele entwickelt, die man bei schlechtem Wetter befestigen kann. Da E-Motoren einfacher zu warten sind als Verbrennermotoren, konnte der Inhaber ein Netzwerk von Velohändlern und Garagen für den Service ausbilden. Mit einer App kann man die Fahrzeuge stunden-, tage- oder monateweise mieten. Bei Anschaffungskosten von knapp CHF 10 000 und Stromkosten von circa CHF 400 pro Jahr sind E-Tuktuks auch finanziell attraktiv für eine Firmenflotte oder eine Wohnsiedlung.

Swiss Innovation mit indischem Flair | Von der Herstellung bis zum App hat Subeez auf die Zusammenarbeit und Synergien von indischen und Schweizer Partnern gesetzt. Ab nächstem Jahr bietet Subeez in Zusammenarbeit mit einer sozialen Werkstatt die Möglichkeit an, Fahrzeuge auf Kundenwünsche anzupassen. Das kleine, offene Gefährt wird somit weitere Chancen für Kooperationen bieten und zum Dorfleben und zur lokalen Produktion beitragen.

Ein Leben ohne Auto - geht das? | Durch die 31-Days-Challenge in Winterthur blieben insgesamt 563 Autos einen Monat lang stehen – mehr als ein Prozent der Personenwagen in Winterthur. Hochgerechnet haben die Teilnehmenden dadurch über 100 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus haben einige bereits entschieden, ganz auf ihr Auto zu verzichten. Wieviele am Ende umgestiegen sind, wissen wir Ende Jahr. Wieviele ihr Mobilitätsverhalten nachhaltig verändert haben und welche Erkenntnisse 31DAYS für weitere Projekte nutzen kann wird eine Begleitstudie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Südschweizer Hochschule (SUPSI) zeigen. Dazu werden die Teilnehmenden direkt nach der Challenge und ein Jahr später befragt.

Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr? | Auf das Auto einen Monat, oder eine Woche zu verzichten, kann man natürlich auch privat oder unter Freunden tun. Aus der (Umwelt-)psychologie ist bekannt, dass es Sinn macht, Gewohnheiten über eine Zeit von mindestens 3 Wochen abzulegen.

Schweizer Innovation fördern | Das Unternehmen Subeez, der Hersteller des E-Tuktuks, ist das erste einer Serie von Startups und Unternehmen im Adventskalender, die vom Enterprise Europe Network - Switzerland (bei der Innosuisse) unterstützt werden. Die Innovative Technologie - oder Technologie Frage oder Partnersuche für Europäische Forschungspartners - von Startups (auch KMU und andere Organisationen) werden international über Enterprise Europe Network verbreitet mit dem Ziel geeigneten Geschäftspartnern zu finden und/oder Technologie-/Forschungspartnerschaften aufzubauen, in diesem Fall Hotels, Anbieter von Mikromobilität-Lösungen oder Forschungspartnern.


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Das Sarni-Tuk gehört seit diesem Jahr zum Dorfbild der Gemeinde Sarmenstorf. Es wird für Transporte der Gemeinde, von der Schule und im Tourismus eingesetzt. Mit der Unterstützung vom Gemeindeamman wurde der Stellplatz für das E-Tuktuk zur Verfügung gestellt. Das Sarmi-Tuk wird von Jugendlichen ab 15 Jahren für Abend/Wochend Ausgang, für Familienausflüge und von Personen mit beschränkte Mobilität im Alltag benutzt. Mehr zum «Sarni-Tuk» im Artikel des Unterfreiamts



Drei Haushalte wurden beim ersten 31days Testlauf in Bern begleitet, um das 31days-Projekt zu replizieren, und von SRF-Reporter Christian Rensch zu ihrem Erlebnis befragt. Familie Hügli, Familie Kappes-Boutillon und das Ehepaar Grassi haben eines gemeinsam: Sie nahmen am 31days-Pilotprojekt teil, das von Ende Mai bis Ende Juni 2023 lief, und gaben für 31 Tage ihre Autoschlüssel ab. Wie sie sich dabei fühlten, welche Gedanken sie zu ihrer Mobilität entwickelten und welche Konsequenzen sie für sich daraus zogen erfahren Sie im Beitrag. Zu den Rückmeldungen in Winterthur finden Sie Statements auf www.31days.ch