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Tiny Forests – Miniwälder mit grosser Wirkung

Heute stellen wir die Idee der Miyawaki Wälder vor, die nach dem japanischen Botaniker Akira Miyawaki benannt wurden und global einen Trend ausgelöst haben. Wir zeigen erste Beispiele aus der Schweiz und laden Sie ein, in einer ruhigen Pause dem Podcast «Nature and the City» zuzuhören und mehr über die Philosophie und den Ansatz natur-basierter Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel zu erfahren. Den Baslerinnen und Basler legen wir die Aktion «Mein Baum, Dein Baum» ans Herz.

Das Konzept | Der japanische Botaniker Akira Miyawaki entwickelte in den 1970er-Jahren eine Methode, um auf kleinen Flächen schnell selbsterhaltende Wälder zu schaffen. Im Vergleich zu konventionellen Projekten wachsen Miniwälder schneller, sind dichter und bieten mehr Biodiversität. Auf kleinen Flächen werden Baum- und Straucharten so gepflanzt, dass sie in wenigen Jahren einen dichten, mehrstöckigen Bewuchs bilden.

Die Herausforderung | Sprunghafte Anstiege der Temperaturen im Nordatlantik deuten darauf hin, dass der Klimawandel schneller eintreten wird als bisher erwartet. Für Städte bedeutet das mehr Hitzewellen und Überschwemmungen. Stadtvegetation wirkt in solchen Extremsituationen ausgleichend, ist jedoch auch selbst betroffen. In der Schweiz gab es in den letzten Jahren jedes Jahr größere Baumsterben durch eingewanderte Schädlinge. Der Ansatz von Tiny Forests mit vielen Arten und guten Böden kann hier ausgleichend wirken. Tiefe, gut durchnässte Böden wirken sich positiv auf das lokale Klima aus.

Der Podcast | Im Gespräch mit Claudia Acklin führt Christoph Küffer, Professor für Siedlungsökologie, durch das Freiraum-Labor der Hochschule Ost in Rapperswil. Der Tiny Forest bleibe dynamisch, werde auch künftige Studierende herausfordern und trage zu einer der wichtigsten Zukunftskompetenzen bei. Der Klimawandel werde schnell eintreffen, man müsse mit grossen Baumsterben rechnen. Wegen Hitzestress und Schädlingen sei die genetischen Vielfalt von Bäumen von grossem Interesse. Gemäss einer Studie an dem sein Institut mitwirkte, spielen auch nicht-einheimische Planzen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Biodiversität. Hier brauche es neue Ansätze und Zusammenarbeit von Forst- und Siedlungsökologie.

Neue Kompetenzen | Gemäss Christoph Küffer werden Kompetenzen wie Ökosystem-Wissen und Prozesswissen über Mensch-Natur-Systeme an Bedeutung gewinnen. Dies soll bei der Wahl von Unterrichtsinhalten und -methoden berücksichtig werden.

Und in Ihrer Nachbarschaft? Wie wär's mit einem «Tiny Forest» in ihrem Quartier? Den Baslerinnen und Baslern wird es zur Zeit leicht gemacht:


Zum Quiz     



Auf einem Spaziergang über den Campus der Hochschule OST sprechen Claudia Acklin und Christoph Küffer über naturbasierte Lösungen wie eine Wiese, die wie ein Schwamm funktioniert, und den von Studierenden initiierten «Tiny Forest». Das Gespräch führt nach Japan, wo die Idee durch Beobachtungen eines Botanikers entstand, nach Griechenland und ins Wallis, wo hitze- und trockenresistente Stadtbäume erforscht werden, sowie in die Kolonialgeschichte europäischer botanischer Gärten. 35 Minuten, die sich lohnen – am besten bei einem kurzen Waldspaziergang.

Hier geht's zum Podcast «Die Natur und die Stadt - Nature and the city»

Zwei Studierende erklären wie sie konkret vorgegangen sind, den Tiny Forest anzubauen und weshalb sie es sinnvoll finden, dass dieses Projekt langfristig dynamisch bleiben wird und Herausforderungen an die nächsten Generationen von Studierenden stellen wird.
Wer will nächstes Jahr einen Baum heiraten? Oder vielleicht eine polyamore Beziehung mit einem Baum-Pilz-Geflecht als Symbiosepartner eingehen? Mehr über die verspielte, kunstvolle Heiratsfeier, welche das Fachteam «Ökologie und Pflanzenverwendung» der OST organisierte. Die Heiratszertifikate geben einen Eindruck, welche Beziehungen mit einem Baum durch dieses Kunstprojekt ermöglicht wurden.