Einsatz für nachhaltige Textilien in der Schweiz
Die Schweiz soll eine führende Rolle übernehmen im Wandel der Modeindustrie zu mehr Nachhaltigkeit. Das will «ecos» zusammen mit engagierten Partnern erreichen. Mit «Sustainable Textiles Switzerland» setzt ein Think Tank auf konkretes Handeln der wirtschaftlichen und politischen Akteure und auf Konsumentensensibilisierung.
Die Modeindustrie ist weltweit die zweitschädlichste Wirtschaftsbranche. Die Belastung von Menschen und Umwelt durch Rohstoffe, Verarbeitung, Transporte sowie Konsum und Entsorgung ist enorm. Debatte und Handeln sind dringend nötig. Im Kanton Glarus entwickelt sich ein Think Tank, der sich der Thematik annimmt. In einem Kanton, dessen Textilindustrie im 18. Jahrhundert weltweite Bedeutung erlangte und der mit dem ersten Fabrikgesetz 1848 eine Vorreiterrolle im Kampf für die Rechte der Arbeitnehmenden einnahm.
Mehr über die Geschichte des Kanton Glarus
«Sustainable Textiles Switzerland» äussert sich konkret mit dem «Zukunftsforum Ethical Fashion Switzerland». Es hat am 14. November 2018 zum zweiten Mal in Glarus Nord stattgefunden. Glarus Nord wurde 2016 erste «Fair Trade Town». Hier entwickelt sich die Innovationsplattform Kerenzerberg, ein Think Tank für Nachhaltigkeit. Auch der Tagungsort im Seminarhotel Lihn setzt auf Nachhaltigkeit. Nebst sozial-therapeutischen Angebote stehen nachhaltiger Umgang mit naturnahen, fairen und regionalen Produkten auf der Agenda der betreibenden Genossenschaft sozial-diakonischer Werke.
Mehr über die Fair Trade Town Glarus Nord
Am Zukunftsforum treffen sich Akteure aus der Schweiz, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Modeindustrie zu finden. Beteiligt ist auch Fashion Revolution Schweiz. Die Kampagne führt rund um den Fashion Revolution Day am 24. April – dem Jahrestag des Unglücks in Rana Plaza, Bangladesh – und das ganze Jahr über Aktionen und Events durch. Zusammen mit Swiss Fair Trade, Public Eye und Max Havelaar wurde im November das Thema «Living Wage» besprochen. Am dritten Zukunftsforum im Frühling 2019 ist die Verabschiedung einer Lihn-Charta geplant.
Zur Fashion-Revolution-Bewegung zählen auch am Forum teilnehmende Start-ups, für die nachhaltige Produktion in Vordergrund steht. Dazu gehören Labels wie Glärnisch Textil, Faircustomer, Lola Fred, Lanius, Unica Fair Trade, We are ZRCL, Kam for Sud, Olives & Leo, Jungle Folk, Social Fabric, Romy Hood, Helvetas Fairtrade, Kleihd, Ideale, 3Freunde, Storyfabrics, Carpasus, Remei/Bio Re sowie Kleiderläden wie Glore, Rrrevolve und Zäme. Ebenfalls am Forum dabei waren traditionelle Glarner Textilfirmen wie Jenny Fabrics und F. Blumer & Cie. Sie alle sind ideale Adressen für nachhaltige Weihnachtsgeschenke.