Vertrauen schenken ?
Wenn Sie dieses Törchen geöffnet haben, gehören Sie vermutlich zu jenen Menschen, die wissen wollen woher ihre Einkäufe kommen. Doch wie findet man verlässliche Informationen zur Nachhaltigkeit der Produktion? Die Plattform label.info wurde dieses Jahr grundlegend überarbeitet und ist eine hilfreiche Orientierungshilfe im «Label-Jungle». Am Beispiel der Plattform Faircustomer zeigen wir, wie man die Möglichkeiten des Internets auch sonst nutzen kann, um Vertrauen zu schaffen.
Direkte Wege | Wer etwas bei Faircustomer bestellt, bekommt das Päckchen direkt von jener Person, die es produziert oder importiert zugeschickt. So bekommen Sie den Holunderliquor direkt von Familienfrauen, die im Jauntal wilde Beeren sammeln und den Fryberg-Käse direkt vom Ziegenbetrieb aus Schwanden im Glarnerland geliefert. Samuel Bühlmann verschickt sein Niederried Fleisch bewusst nur 1 mal pro Monat, am gleichen Tag an dem das Fleisch zubereitet wurde. Durch die Bewertung von Produkt und Service leisten die Kund/innen einen wichtigen Beitrag zur Qualität des Systems.
Individuelles, Unikate | Viele Produkte werden individuell hergestellt. Die Eiswiekeis Stofftiere etwa, werden originalgetreu nach Kinderzeichnungen genäht. Die Nackenkatzen können Sie auch aus alten Stoffen der eigenen Familie herstellen lassen. Eines der beliebtesten Kindergeschenke ist das Namenspuzzle, bei dem Buchstaben, Farbe und Sujets gewählt werden. Wer seine Lieblingsflasche verewigen will, kann sich bei Flaschenküken ein individuelles Glas oder eine Lampe herstellen lassen. Auch die Bitboards können Sie individuell gestalten und die Selfnation-Jeans nach Mass produzieren lassen. Individualität ersetzt zwar keine ökologischen und sozialen Angaben, schafft aber einen Bezug zur Produktion und ist ein Garant, dass es sich nicht um Massenware handelt.
Die Menschen hinter einem Produkt kennen lernen | Faircustomer legt Wert darauf, die Menschen hinter den Produkten vorzustellen. So kann man die Produzent/innen an Märkten und Messen kennen lernen. Am Fashion Revolution Day stellte Faircustomer Anbieter von fairtrade Textilien vor. Der Kaffawildkaffee Blog ist ein gutes Beispiel, wie Kundinnen und Kunden mit Hintergrundinformationen und witzigen Geschichten in die Welt des Kaffees entführt werden. Nadja Horlacher führt mit ihren philippinischen Partnern eine Kokosplantage, die zwar nicht Bio-zertifiziert ist, aber ohne Chemie betrieben wird, wie sie regelmässig in Video-Botschaften dokumentiert.
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Das Web hilft, Transparenz schaffen | Das Internet spielt bei vielen dieser Lösungen eine Rolle. Dank der Flexibilität heutiger online Systeme ist es möglich, auch Unikate und Kleinstserien einer grösseren Kundschaft anzubieten. Dank der Sozialen Medien erfahren Freunde, wann der Käsekeller in Schwanden zu überquillen droht. Kund/innen können vor den Ferien auf einer Google-Karte Betriebe suchen, die sie auf der Reise besuchen könnten. Die Initiative Fairphone wäre nicht denkbar, ohne das online Crowdfunding und die offene Kommunikation mit Kund/innen. In diesem Fall wird der Kunde sogar zum «Prosumer», der nicht nur konsumiert, sondern die Produktion mitfinanziert und zu einem gewissen Grad mitbestimmt. Das Internet ersetzt keine Bio und Fairtrade Labels, aber es hilft, hinter die Kulissen zu schauen und wird in Zukunft mehr Möglichkeiten bieten, Vertrauen zwischen Kunden und Produzenten (wieder) aufzubauen.
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