Existenzlohn für alle!
Spätestens seit dem Fabrikeinsturz von Rana Plaza in Bangladesch, bei dem 2013 über 1000 Personen starben, wissen viele Konsumentinnen und Konsumenten, dass die Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie alles andere als gut sind. 80-Stunden Wochen, gefährliche Arbeitsplätze und Löhne weit unter dem Existenzminimum prägen den Alltag von über 60 Millionen TextilarbeiterInnen weltweit.
Deshalb bevorzugen viele Menschen Mode „made in Europe“ oder teure Kleidungsstücke. Doch leider garantieren weder Preis noch Herstellungsort für faire Produktionsbedingungen. Dies hat die EvB mit Recherchen in Osteuropa und einer breiten Firmenbefragung aufgezeigt, die wir am heutigen Tag der Menschenrechte zum Thema machen:
Die Mehrheit der weltweit über 60 Millionen TextilarbeiterInnen lebt in Armut. Um dies zu ändern, brauchen sie existenzsichernde Löhne. Erst dann können sie die Grundbedürfnisse ihrer Familie (Essen, Miete, Transport, Gesundheit, Ausbildung) decken und genügend Geld für unvorhergesehene Ereignisse oder Ersparnisse auf die Seite legen, ohne Überstunden leisten zu müssen. Nur mit der Zahlung eines Existenzlohns ist es möglich, faire Mode zu produzieren.
Zu den Forderungen der EvB an die Modeunternehmen
Und wie fair produziert Ihre Lieblingsmarke? Im Rahmen der Clean Clothes Campaign (CCC) hat die Erklärung von Bern bei über 140 Modelabels das Engagement für einen Existenzlohn abgefragt und die Ergebnisse kompakt in einem Taschenguide und einer App aufbereitet. Das Ergebnis ist enttäuschend: Auch wenn es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Marken gibt, muss die gesamte Branche noch sehr viel tun, bis existenzsichernde Löhne zur Normalität gehören. Persönliches Engagement für fair produzierte Kleidung bleibt deshalb ein Muss. Auch dazu geben Taschenguide und App nützliche Tipps und Anstösse.
Chat mit Daniele Ganser, Friedensforscher | In seiner Arbeit untersucht Daniele Ganser die Themen Energie, Krieg und Frieden aus geostrategischer Perspektive. Tausende Menschen engagieren sich heute weltweit für Frieden und erneuerbare Energien. Er glaubt, dass auch Wissenschaftler helfen können, einen Teil der Lügen und der Brutalität zu überwinden, die unsere Welt noch immer prägen.
Chat mit Daniele Ganser heute, am Tag der Menschenrechte, von 11 bis 12 Uhr