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So fern und doch so nah

Sie kennen es vielleicht aus den Ferien. Die Plastikverschmutzung im Meer ist eines der ärgerlichsten und hartnäckigsten Umweltprobleme. Wussten Sie, dass 80% des Plastiks von Flüssen und daher vom Festland stammt? Und dass 80% - 90% des Plastiks nur für kurze Zeit, manchmal sogar nur für Minuten, zum Einsatz kommt? Der Umweltschaden vor und nach der Nutzung ist weit grösser als der Nutzen. OceanCare setzt sich international für Meeresschutz ein und will, dass die Schweiz Vorreiterin wird beim Kampf gegen Plastikverschmutzung.

Global und lokal handeln | OceanCare setzt sich international zum Beispiel an der kürzlich in Busan, Südkorea abgehaltenen UNO-Konferenz für einen neuen Plastikvertrag für den Schutz der Weltmeere ein. Wenn es um Kunststoffe geht, beginnt dies bereits in der Schweiz. Das Binnenland gehört weltweit zu den Spitzenreitern in Sachen Plastikverbrauch. Auch aus der Schweiz gelangt Plastik über Seen und Flüsse ins Meer. Die Schweizer Regierung ist aufgerufen, das Plastikproblem im eigenen Land anzugehen und sich im globalen Kontext für ein Plastikabkommen stark zu machen. Allein die Rhone transportiert rund zehn Kilo Mikroplastik pro Tag aus dem Genfer See ins Mittelmeer. Jährlich gelangen schätzungsweise 20 Tonnen Kunststoffteile in die Ozeane. Flüsse sind sozusagen die «Wurzeln der Meere», womit der Meeresschutz vor unserer eigenen Tür beginnt.

Die Schweiz soll Plastik-Champion werden | OceanCare fordert den Bundesrat auf, das Plastikproblem konsequent anzugehen. Eine Umfrage zeigt, dass fast drei Viertel der Befragten das Plastikproblem in der Schweiz anerkennen und rechtlich bindende Massnahmen wünschen. Die Petition fordert Massnahmen zur Reduktion von Einwegplastik, ähnlich denen der EU. Dazu gehören unter anderem Takeaway-Verpackungen, Plastiktüten und Mikroplastik in Kosmetika. Auch die steigende Produktion von Plastik, die nicht recycelt, sondern grösstenteils verbrannt wird, erfordert staatliche Regulierung. Obwohl die Schweiz die Kreislaufwirtschaft fördern möchte, schöpft der Bundesrat seinen Handlungsspielraum nicht aus. In Europa ist die Schweiz heute Schlusslicht bei der Reduktion von Einwegplastik.


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Plastik wird oft nur kurz eingesetzt. Bereits vor der Nutzung und leider oft auch lange danach, verursachen Kunststoffe Schäden im Meer als Lebensraum und in der Nahrungskette.


Am World Cleanup Day sammelten 218 Helfer, darunter 65 Taucher, fast eine Tonne Abfall im und am Zürichsee. Gefunden wurden unter anderem ein Mini-Elektroauto, 28 E-Scooter, 12 Fahrräder (davon 4 E-Bikes), 52.000 Zigarettenstummel, Handys, PET-Flaschen, Glasflaschen, Plastiktüten, Einwegmasken und mehr. OceanCare möchte mit dieser Aktion auf die Plastik- und Litteringproblematik aufmerksam machen und zum Umdenken im Konsumverhalten anregen. Wie wäre es mit einer Plastik-Diät im neuen Jahr?
OceanCare fordert den Bundesrat auf, Verantwortung für das Plastikproblem zu übernehmen und das Umweltschutzgesetz konsequent anzuwenden. Einwegplastik wie Takeaway-Verpackungen, Plastiktüten und Mikroplastik in Pflege- und Kosmetikprodukten sollten in der Schweiz verboten werden.