Unser Tipp fürs 2022: Machen Sie Kohle...
Wussten Sie, dass Pflanzenkohle die Bodenfruchtbarkeit verbessern kann und eine der günstigsten Arten ist Kohlenstoff langfristig im Boden zu binden? Heute laden wir Sie ein dieses Prinzip anhand von zwei Projekten und eine «Permakultur Masterclass» kennenzulernen.
Kohle fürs Klima | Das FiBL Schweiz und Grün Stadt Zürich starteten im Mai 2021 das Langzeitversuchsprojekt «Black goes Green» zum Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft. Es geht um Klimaschutz und den Wasserhaushalt des Bodens. Mit dem Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft wird Kohlenstoff im Boden gespeichert – dies leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Fachleute gehen zudem davon aus, dass Pflanzenkohle den Boden in vielen Bereichen verbessern kann. Erste Erfahrungen mit Pflanzenkohle in der Landwirtschaft sind ermutigend, für eine wissenschaftliche Beurteilung der Auswirkungen braucht es aber umfangreiche und langfristige Daten. Darum starten Grün Stadt Zürich und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL gemeinsam einen Praxis-Versuch über mindestens sieben Jahre. Im ersten Jahr wurden 45 Tonnen Pflanzenkohle vom Gutsbetrieb Juchhof auf einer Versuchsfläche von rund 12 Hektaren Land eingesetzt: die Hälfte der Getreidefelder, Wiesen und Maisäcker wurden mit Pflanzenkohle behandelt, während die andere Hälfte zur Kontrolle ohne Kohle bewirtschaftet wird.
Mehr zum Thema Bodenfruchtbarkeit & Klima bei der Forschungsanstalt FIBL
Im Projekt Züri macht Kohle laden Faircustomer, das Stadtteilcafé ZeroWaste FOIFI, Lorenz Duvalier vom Lokalhof (Stadion auf der grünen Wiese) und die Umweltplattform GreenUP dazu ein, mitten in der Stadt verschiedene Möglichkeiten der Kompostherstellung praktisch kennenzulernen und sich an gemeinsamen Köhlertagen mit der Herstellung von Pflanzenkohle in Pyrolyseöfen vertraut zu machen. Die Kohle wird aus Abfall und Windwurf hergestellt und dem eigenen Kompost beigemischt, wodurch die Bodenfruchtbarkeit erhöht und Kohlenstoff langfristig im Boden gebunden wird. Die Projektgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, über einen Zeitraum von 5 Jahren in Schul- und Nachbarschaftsgärten auf diese Weise ca. 750 Tonnen CO2 langfristig im Boden zu binden und durch die Nutzung lokaler Gourmetgärten (Salate, Kräuter, Tees etc.) den Ausstoß von ca. 250 Tonnen CO2 zu vermeiden.
Permakultur im Aufschwung | In den letzten Jahren stieg das Interesse an Permakultur, einem Designprinzip bei dem die Bodenbildung eine wesentliche Rolle spielt. Der Aufbau von Biomasse erhöht die mikrobielle Aktivität in Böden, viele Prozesse verbessert - etwa die Aufnahmefähigkeit von Wasser.
Mehr über Permakulturprojekte in der Schweiz auf www.permakultur.ch