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Samichlaus und die Zukunftsmacher

Der Samichlaus erhohlt sich diese Tage von Europa, bevor er seine Tour via USA zum Nordpol fortsetzt. Er liest gerne Briefe von Kindern und schmunzelt manchmal über die Wünsche, die an ihn herangetragen werden. «Ein Solarflugzeug» wünscht sich ein Kind. «Ein Schiff, dass die Wale nicht stört». «Kleider, die keine Flüsse verschmutzen». Das alles fände Sami auch gut. Bei seinem Nickerchen träumt er, er sei Ingenieur geworden und könne nun auch die «richtig grossen Kinderwünsche» erfüllen. Heute stellen wir vier Wünsche vor, die dank cleverer Technik in Erfüllung gingen und einen Plan, wie Herr und Frau Claus als Quereinsteiger zu einem Technikberuf finden.

Jeans ohne Chemikalien färben? | Zur Färbung eines Paar Jeans braucht man bisher Indigopulver, was giftige Chemikalien und Schwermetalle wie Cadmium, Chrom, Quecksilber, Blei und Kupfer freisetzt. Eine umweltfreundliche Alternative bietet das Walliser Unternehmen und Swissmem-Mitglied Sedo Engineering SA. Seine revolutionäre Smart-Indigo™-Technologie setzt Elektrizität statt Chemikalien ein und schafft es so, die Fasern dauerhaft zu färben. Dadurch werden beim Färben 90% weniger CO2 emittiert, 70% weniger Energie benötigt und 30% weniger Wasser verbraucht. Als einziger Abfallstoff fällt Sauerstoff an.

Fliegen mit «Solarbenzin»? | Die beiden ETH-Spinoffs climeworks und Synhelion wenden Verfahren an, die es möglich machen, CO2 aus der Luft abzuspalten und dieses mit Sonnenlicht und Wasser in ein synthetisches Gas zu überführen. Das Gas lässt sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in normalen Motoren verbrannt werden kann. Nach vielen Tests in Zürich wurde das Prinzip nun im grösseren Masstab in einer Anlage mit 137'169 beweglichen Spiegeln bei Madrid betrieben. Dabei werden im Solarreaktor in einer porösen Struktur aus Ceriumoxid Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) bei 1500 Grad gespalten. Es entstehen Wasserstoff (H₂) und Kohlenmonoxid (CO), das sich zu Benzin oder Kerosin verflüssigen lässt!

Ein leichter, starker, schallschluckender Teppich | Ein neues Teppichsystem des Automobilzulieferkonzerns Autoneum wird ganz nach den Grundsätzen der Kreislaufstrategie aus 97% recyclierten Pet-Flaschen hergestellt. Die Fasern sind leichter und dennoch robust und schallschluckend. Dadurch haben Autos ein geringeres Gewicht und verursachen weniger CO2...

Der Verband Swissmem vertritt über 1200 KMU und Grossfirmen der schweizerischen Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sowie verwandter technologieorientierter Branchen. Seit 1990 haben die Swissmem-Mitgliedfirmen ihre CO2-Emissionen um markante 55% gesenkt. Im Bereich Nachhaltigkeit findet man viele weitere Beispiele für innovative Lösungen, die durch Weiterbildungsangebote im Bereich Energie & Umwelt und Projekte wie «Go for Impact» gefördert werden. Es besteht ein Bedarf an guten Technikerinnen und Techniker, weshalb viele Bildungsangebote wie die neue Passerelle für Quereinstieger angeboten werden.


Zum Quiz     Zur Geschichte des Tages

Heute im Chat: Dr. Christine Roth, Ressortleiterin Umwelt und Nachhaltigkeit, Swissmem
Heute können Sie Ihre Fragen zu Nachhaltigkeit in der MEM Branche an Dr. Christine Roth stellen.

Linktipps:



Sie können ihre Fragen im Voraus stellen, oder 'live' 13 - 14 diskutieren.

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Was haben neue Schiffsantriebe, Jeans, die ohne Indigo gefärbt werden und ein schallschluckender Teppich gemeinsam? Sie sparen grosse Mengen an CO2 und wurden von Ingenieurinnen und Ingenieuren im Swissmem Netzwerk entwickelt. Erfahren Sie mehr über die Pioniere auf www.tecindustry.ch
Aus Sonnenlicht und CO2 Benzin herstellen? Was sich wie ein klimapolitischer Traum anhört, steht kurz vor dem industriellen Durchbruch. Die Forscher der ETH versprechen sich daraus mittelfristig eine CO2-neutrale Luftfahrt. Mehr dazu im SRF Beitrag «Aus Sonnenlicht und Luft entsteht Benzin».