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Lancy : die erste Bio-Gemeinde der Schweiz

Wer die Natur in die Stadt bringt, trägt zur Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner bei. In einer Zeit, wo sich die Städte immer mehr verdichten, ist es umso wichtiger, der Natur einen angemessenen Platz in der Städteplanung zu gewähren. Gewisse Städte gehen ganz neue Wege und setzen innovative und partizipative Projekte zur nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Grünflächen um. Die Gemeinde Lancy ist Pionierin in dem Gebiet und könnte anderen Gemeinden als Vorbild dienen.

Der Fall Lancy | Seit vier Jahren bereits bemüht sich die Stadt Lancy um einen respektvollen Umgang mit der Natur. Zusätzlich dazu hat sie nun die Art und Weise, wie sie Pflanzen anbaut und pflegt komplett umgestellt. Als Krönung dieser Anstrengungen wurde sie im Januar 2019 offiziell als erste Gemeinde mit der Knospe von Bio Suisse ausgezeichnet. Dreissig Pärke und über 46'000 Pflanzen, Blumen und Gemüsesorten werden seither nach Biostandard angebaut.

Die Umstellung auf Bio | Nach den Kriterien von Bio-Suisse dauert die Umstellung auf Bio zwei Jahre. Seit 2017 hat Lancy seine Anbaumethoden und die Saatgutsorten für die Bewirtschaftung seiner Grünflächen angepasst. Nur dank kontinuierlicher Recherche- und Bildungsarbeit ist es möglich, Pflanzen zu finden, die den Kriterien von Bio-Suisse gerecht werden und gleichzeitig makellose Blumenbeete in der Gemeinde zu unterhalten. Die Gemeinde hat die Zusammensetzung ihrer Gartenerde angepasst, eine Kompostanlage eingerichtet und biologisches Saatgut aufgetrieben. Es wurde speziell Wert darauf gelegt, dass die Rückverfolgung aller Pflanzen und Produkte jederzeit gewährleistet ist. Eine bis zwei Kontrollen pro Jahr werden durch eine unabhängige Instanz durchgeführt, um das Bio-Label zu rechtfertigen. Die Bio-Knospe zeichnet bereits über 7'000 Schweizer Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe und mehr als 1'000 Verarbeitungs- und Handelsbetriebe aus.

Was sind die Früchte der Umstellung auf Bio ? | Heute orientiert sich die Bepflanzung am Prinzip « Vorsorge ist besser als Nachsorge ». Lancy verwendet nur noch organische Düngemittel und setzt anstatt chemischer Pflanzenschutzmittel Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung ein. Damit werden nicht nur Flora und Fauna erhalten und die Biodiversität gefördert, sondern auch die Gesundheit der Mitarbeiter und der Bevölkerung geschützt. Seit der Umstellung blühen in Lancy wieder artenreiche Naturwiesen, die zur Biodiversität beitragen.

Das Wissen weitergeben | Auf einem neu eingerichteten Lehrpfad können Jung und Alt die Schätze der Natur von Lancy entdecken. Der gemeindeeigene Gemüsegarten und ein Lehrbienenstand laden die Schulklassen von Lancy ein, um gemeinsam zu gärtnern oder in aller Sicherheit die faszinierende Welt der Bienen zu entdecken. Die Stadt Lancy engagiert sich nicht nur in der Bildung seiner Bevölkerung, sondern sie unterstützt gerne auch andere Gemeinden mit ihren Erfahrungen in der Umsetzung des Biostandards.


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Von nun an sind alle Pärke und Grünanlagen in Lancy bio (©Alain Grosclaude / Ville de Lancy)
Die Gemeinde begeistert die Bevölkerung für’s Biogärtnern (©Nicolas Dupraz / Ville de Lancy)
Gedüngt wird nur noch organisch und Schädlinge werden mit Nützlingen bekämpft (©Alain Grosclaude / Ville de Lancy)