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20 Jahre - eine Ewigkeit oder nur ein Augenblick?

Der Adventskalender nachhaltige Entwicklung ging 2000 erstmals online - als Auftrag für Novatlantis, einem ambitionierten Projekt des ETH Bereichs. Leider ist dieser erste Kalender nicht mehr online; wir haben aber für die folgenden Jahre in den über 400 «Fenstern» gestöbert, ihre «Scheiben ein wenig gewischt» und ein paar Trends zu erkennen versucht.

Sind 20 Jahre eine Ewigkeit ... | Im digitalen Zeitalter verändert sich 20 Jahren viel und so funktionieren manche Features und viele Links nicht mehr. Dennoch gibt der Rückblick hier und dort Anlass zum Nachdenken, zum Schmunzeln und oder auch zum Aufrütteln... Manches würden wir heute nicht mehr so schreiben - z.B. Empfehlungen für Energiesparlampen mit Quecksilber oder Mikrofasertücher...

Das Engagement von Finanzdienstleistern verschob sich von internen, betrieblichen Massnahmen zur Frage wie und wo investiert wird. Das Thema Energie war von Anfang an zentral. Das Thema Klimaschutz gewann an Bedeutung und umfasst zu etwa gleichen Teilen Engagements von Unternehmen, NPOs und öffentlichen Stellen. Die fünf Live-Chats die wir mit der Schweizer Delegation aus den COPs in Copenhagen, Cancun, Lima und Paris halten durften, kommen zu einem erschreckend ähnlichen Fazit wie jenes, das Patrick Hoffstetter von der Klimaallianz letzte Woche publizierte. Beim Thema Biodiversität sehen wir eine Verlagerung zu urbanen Räumen. Sport, Ernährung und Gesundheit kommen tendenziell häufiger vor. Die Themen Suffizienz und Kreislaufwirtschaft spielen in den letzten fünf Jahren eine zentrale Rolle.

Einige Initiativen sind verschwunden, andere gewachsen: Die Organisation Myblueplanet, die wir kurz nach der Lancierung vorstellen durften, ist inzwischen eine starke NPO geworden. Myclimate taucht in vielen Fenstern auf - von ihrer Vermählung mit Clipp im Jahr 2012, in vielen Bildungsprojekt bis zum CO2-Rechner für Weihnachtsmenus. Das Filme für die Erde Festival ist stetig gewachsen und hat 2019 den Schritt ins Ausland nach Deutschland und Österreich gewagt. Die Initiative Getränkeverpackungs-Recycling haben wir über mehrere Jahre begleitet und kommt hoffentlich 2020 auch in grösseren Städten zum Durchbruch.

... oder doch nur ein Augenblick? | Der Rückblick kann auch ungeduldig machen. Wie kann es sein, dass die damals frisch gewählten Parlamentarier*innen, die wir 2004 nach ihrem Engagement für den Klimaschutz fragten, immer noch nach Rahmenbedingungen ringen, die 2004 schon wirtschaftlich, ökologisch und sozial sinnvoll erschienen? Nur eine Person bestritt damals die Existenz des Klimawandels; heute würde sie vermutlich anders antworten. Wir fragten auch, ob die Pension von Herr und Frau Samichlaus nachhaltig gesichert sei; die Antworten würden heute wohl ähnlich ausfallen.

Uwe Schneidewind, mit dessen Mitarbeiter Oliver Steng wir 2012 einen Chat zum Thema Suffizienz machen durften, hat zur Frage, wie lange ein gesellschaftlicher Wandel dauert, ein interessantes Referat gehalten mit dem Titel: Zukunftskunst - Gelingt uns die Wende zu einer nachhaltigen Entwicklung? Spoiler alert: Es dauert vielleicht 80 Jahre und könnte uns leider eine Klimaerwärmung von 3 - 4 Grad bescheren. Dies sei jedoch kein Grund nicht um jedes Zehntelgrad, um jede Gigatonne, die im Boden bleibt, um jede Stimme von Wähler*innen zu ringen...

Und wie soll es weiter gehen? | Braucht es den Adventskalender nachhaltige Entwicklung in 10 Jahren noch? Welche der vielen guten Initiativen kommen in den nächsten 10, 20 Jahren zum Durchbruch? Wie können wir der wachsenden Bewegung mit vielen Startups und lokalen Initiativen gerecht werden? Wie können wir die Community besser zu Wort kommen lassen? Gelingt uns der Spagat zwischen Fachleuten und Laien? Welche Themen soll das Team 2020 anpacken?

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich ein paar Minuten für ein Feedback geben könnten. Sie können uns ihre Gedanken per Email mitteilen oder bei einem Neujahrsbrunch am 3.1.2020 mit uns vor Ort an der Schiffbaustrasse 9a diskutieren.

Vielen herzlichen Dank an alle treuen Leserinnen und Lesern fürs Mitmachen! Ihr Interesse hat uns angetrieben und das Projekt ermöglicht.


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480 «Fenster» zur Nachhaltigen Entwicklung durften wir in den letzten Jahren mit und für unsere Partner zusammenstellen.
Das Monitoringsystem für Nachhaltige Entwicklung Monet hat sich ästhetisch wie auch inhaltlich mehrmals neu orientiert. Wie André de Montmollin im Chat erwähnt ist es eine Besonderheit der Schweiz, dass die Wahl der Indikatoren in einem partizipativen, demokratischen Prozess erfolgt.
Hier können Sie nach Themen, Personen, Länder in den bisherigen Adventskalendern suchen. Bitte beachten Sie, dass gerade bei den älteren Fenstern die Links oft nicht mehr funkionieren.