AKW Mühleberg vom Netz – Und nun?
Der heutige Tag, der 20. Dezember 2019, stellt eine Zäsur in der Schweizerischen Energiepolitik dar. Mit dem Atomkraftwerk Mühleberg wird das erste von fünf AKW abgestellt.
Energiepolitik gestern | Für lange Zeit hat die Schweizer Energiepolitik auf fossile Energieträger, die Wasser- und Atomkraft gesetzt. 2011 dann die Zäsur: Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde in der Schweizer Energiepolitik konkret, was noch kurz zuvor undenkbar gewesen wäre: Der Bundesrat hat den Atomausstieg beschlossen, 2017 wurde er vom Stimmvolk mit der Energiestrategie 2050 ansatzweise bestätigt. Im Gesetz wurde ein Neubauverbot verankert. Ein konkretes Datum, bis wann der Atomausstieg der Schweiz vollzogen sein soll, wurde dagegen nicht festgelegt. Und die Entsorgung des Atommülls ist nach wie vor ungelöst.
Energiepolitik heute | Die Zäsur erreicht heute um 12:30 Uhr einen vorläufigen Höhepunkt: Das erste AKW der Schweiz geht endgültig vom Netz. Der Rückbau des AKW Mühleberg soll bis 2031 abgeschlossen sein. Die anderen vier Schweizer Reaktoren bleiben aber vorerst in Betrieb. Nach Fukushima und der internationalen Klimapolitik ist klar, dass es in eine neue Richtung gehen muss. Die grossen Umwälzungen in der Energiewirtschaft haben begonnen.
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Energiepolitik morgen | Unabhängig von den AKW-Laufzeiten gilt es den Ausbau der erneuerbaren Energieinfrastruktur mit viel Schub voranzutreiben, damit die Ziele der Energiestrategie 2050 und erst recht die Klimaziele erreicht werden. Der Zuwachs an erneuerbaren Anlagen, vor allem bei der Photovoltaik, müsste allerdings grösser sein. Im heutigen Tempo ist die Wende nicht zu schaffen, denn zusätzlich zum Ersatz der AKW zeichnet sich ein erheblicher Stromzusatzbedarf für die Dekarbonisierung im Mobilitäts- und Gebäudebereich ab. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES setzt sich für eine Stärkung der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien ein.
Unterstützen Sie die SES dabei, die Weichen richtig zu stellen!
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