Wertvolle Lebensräume für die Natur
Über die Festtage besuchen viele ihre Familie und Freunde mit der Bahn. Es gibt kaum etwas Schöneres als mit der SBB durch die Schweizer Landschaft zu fahren. Wussten Sie, dass das Schienennetz auch einen hohen Wert für die Erhaltung der Artenvielfalt hat? Heute stellen wir drei Beispiele vor, wie die SBB auf dem über 3000 Kilometer langen «grünen Korridor» Lebensräume für Kleintiere und Pflanzen schafft, die in der dicht besiedelten Schweiz sonst kaum Platz finden.
Die Biotope im Zürcher Gleisfeld ähneln einer Flussauenlandschaft und sind damit für selten gewordene Pflanzen und Tiere wie Orchideen, Wildbienen oder die Blauflügelige Sandschrecke ein interessanter Lebensraum. Der Bahnbetrieb bringt - wie ein Fluss - eine ständige Dynamik. Es gibt Kies- und Sandflächen sowie Böschungen und Totholz, die Unterschlupfmöglichkeiten für vielerlei Tiere bieten. Tierarten, wie die Mauereidechse, fühlen sich hier besonders wohl, weil es zwischendurch trocken und heiss ist wie im Jura oder Wallis. Für seine zahlreiche Schutzmassnahmen in diesem Gebiet hat die SBB das Zertifikat «Naturpark» von der Stiftung Natur & Wirtschaft erhalten.
Erfahren Sie mehr im Interview mit Barbara Huber (siehe auch Video, rechts)
Die «Reptilienburgen» in Basel Nord sind ein Beispiel für Vernetzungselemente und Ersatzlebensräume im neu überbauten Gebiet Gateway Basel Nord. Die SBB will mit jedem Bauprojekt eine ökologische Aufwertung des Gebiets erreichen. Das Gleisfeld Basel Nord stellt eines der grössten Naturräume der Region dar und ist das Zuhause für seltene Tiere wie die Schlingnatter, die Gottesanbeterin und die italienische Schönschrecke. Neben den vielen länglichen Totholz- und Steinhaufen dienen die «Reptilienburgen» einheimischen Schlangen und weiteren Tieren als Überwinterungselemente.
Mehr zum Gateway Basel Nord und den «Reptilienburgen»
Der Wildtierkorridor im Suhret-Wald (Jura) zeigt, wie man zwei ökologisch wertvolle Flächen verbinden kann. Eine ehemalige Wegunterführung für Spaziergänger wurde auf 15 Meter verbreitert und als Wildunterführung umgestaltet. Die unmittelbare Umgebung wurde für Wildtiere mit Wiesen, Gebüschen und Kleinstrukturen wie Baumstämmen, Ästen und Steinhaufen attraktiv gemacht. Fotofallen zeigen nun die erhoffte Wirkung: In den Unterführungen wurden bisher Rehe, Füchse, Iltisse, Dachse, Steinmarder, Baummarder und Eichhörnchen nachgewiesen. Die Rehquerungen haben in den letzten drei Jahren stetig zugenommen.
Mehr im Interview mit Peter Meier, Projektleiter Umwelt von Seiten Infrastruktur