Mikrokredite für nachhaltige Unternehmen Heute stellen wir zwei Beispiele von Mikrokredit-Projekten aus Brasilien und Kolumbien vor. Banco Palmas und die Solidarische BankDie Bewohner in der Gegend von Palmeira in Fortaleza, Brasilien mussten einige Anstrengungen unternehmen bis die Dinge ins Rollen kamen. Früher wurde das Geld, das sie verdienten, zum grossen Teil im Stadtzentrum ausgegeben, so dass der Cashflow in ihrer Gemeinde sehr niedrig war. Diese Situation verschärfte sich noch zusätzlich während der Wirtschaftskrise. Die Vereinigung der Bewohner der Gemeinde Palmeira hatte jedoch eine innovative Idee. Sie schuf eine eigene, lokale Währung: den Palmas. Nachdem mehrere Revisoren der Zentralbank auf der Suche nach einer Bank den Standort begutachtet hatten, war die Banco Palmas geboren. Der Palmas ist eine Währung für den lokalen Handel in dieser Region. :: Über die Zusammenarbeit der Banco Palmas und der Solidarischen Bank in BrasilienMikrokredite und Solidarische Ökonomie Heute gibt es um die 40 Solidarische Banken und Währungen in Brasilien, welche sich den Prinzipien der Banco Palmas verpflichtet haben. Es wurden in den Gemeinden neue Stellen geschaffen, Mikrokredite gewährt und Ersparnisse angehäuft. Die Entwicklung von Gebieten mit niedrigem Einkommen wird durch die neue Währung gefördert. Denn die lokale Währung erleichtert die Schaffung einer lokalen Produktion und das Entstehen von Konsumentennetzwerken, die auf der Unterstützung durch Solidarische-Ökonomie-Initiativen, unternehmerische Aktivitäten sowie Lieferservice-Angeboten und andere Unterstützungen für Märkte und Läden beruhen. :: Für Leser, die portugiesisch verstehen: Hier gehts zum Interview mit Paul Singer, Brasiliens Arbeits ATIWE Kolumbiens Indigene Unternehmer Für afro-kolumbianische indigene Kunsthandwerker, welche in der sehr abgelegenen Region Chocó leben, stellen die Kunst und das Kunsthandwerk die Basis der ökonomischen Stabilität und des Überlebens ihres Kulturerbes dar. Mit der Unterstützung der BSD Consulting wurde ein Geschäftsmodell kreiert, welches Künstlern die Möglichkeit gibt, ihre Produkte im nachhaltigen Rahmen einer organisierten Geschäftsstruktur zu verkaufen.
Ökonomischer Nutzen: Beim Erwerb eines Korbes oder einer Platte gehen 60% des Verkaufspreises an den Kunsthandwerker und 30% an ATIWE. Davon geht die Hälfte an das Gesellschaftskapital von ATIWE und die Hälfte an einen kommunalen Fond, der von ATIWE verwaltet wird. Dieser ist ein Finanzfond, der es ATIWE ermöglicht, jedem Kunsthandwerker einen Vorschuss von 25% bis 50% des Produktwertes auszuzahlen. Die verbleibenden 10% des Verkaufspreises fliessen in soziale Investitionen.
Sozialer Nutzen: Reinvestition in die Gemeinschaft: 10% des Verkaufspreises fliesst in Projekte zur Erhöhung der Lebensqualität in der Kommune.
Ökologischer Nutzen: Durch die Entwicklung von Maltechniken, bei welchen Pflanzen, Asche und Lehm verwendet werden, um Kunstgegenstände zu dekorieren, durch Investitionen in Aufforstungsprojekte und durch die Entwicklung von nachhaltigen Herstellungsverfahren wird der Umwelt Sorge getragen. :: Hier finden Sie mehr über die faszinierenden indigenen Unternehmer heraus (pdf)
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Ein Werregue Korb - eines der ATIWE Produkte
Während die Frauen die Körbe weben, sind die Männer damit beschäftigt, die Werreguefasern zu sammeln, welche in 20 bis 30 Meter hohen Palmenbäumen mit stacheligem Stamm gefunden werden. Die Sprossen werden entfernt, um die Bänder zu entnehmen, welche später zu Fäden verarbeitet werden. Das Weben einer einzigen Vase kann 30 bis 40 Tage in Anspruch nehemen.
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